Domaine du Comte Liger-Belair
"Es gibt Domaines, die einen besonderen Status in der Weinwelt haben. Sie heben sich von anderen Weingütern ab, indem sie in allen Bereichen ihrer Arbeit das Nonplusultra erreicht haben. Diese Domaines sind Vorreiter, setzen den Maßstab für ein ganzes Weinanbaugebiet und beeindrucken Weinliebhaber auf der ganzen Welt jedes Mal aufs Neue. Die Domaine du Comte Liger-Belair gehört zweifellos zu dieser erlesenen Kategorie. Ich bin stolz, seit vielen Jahren zu den ausgewählten Importeuren zu gehören und meine besten Kunden mit den rarsten Weinen der Welt zu begeistern." Sébastien Visentin
Warum Sie dieses Weingut lieben werden
Jeder Liebhaber großer Burgunderweine strebt danach, in jedem Glas die unverwechselbare Einzigartigkeit und die tiefe Persönlichkeit eines jeden Terroirs zu entdecken. Genau dieses Streben prägt auch das Schaffen von Louis-Michel Liger-Belair seit mehr als zwei Jahrzehnten. Sein Ziel ist klar definiert: Große Weine zu kreieren. Doch für ihn bedeutet "groß" nicht nur höchste Qualität – es ist vielmehr der wahre und unverfälschte Ausdruck des Terroirs, den er in jedem Tropfen zu entfalten sucht. Wer das Privileg hat, eine Fassprobe direkt in seinem Keller zu erleben, wird unweigerlich die akribische Sorgfalt und die leidenschaftliche Hingabe spüren, mit der er die einzigartigen Eigenschaften dieser Böden zum Ausdruck bringt und zum Leben erweckt.
Das Weingut
Die Geschichte der Domaine du Comte Liger-Belair reicht zurück bis ins Jahr 1815, als sie von Louis Liger-Belair, einem General in Napoleons Armee, gegründet wurde. Die Domaine bis heute in Familienbesitz und steht für reiche Tradition und tiefe Verwurzelung in der Region Burgund.
Gründung und frühe Jahre
Louis Liger-Belair erwarb das Anwesen Château de Vosne-Romanée und begann mit dem strategischen Kauf von Weinbergen in den besten Lagen der Region, darunter renommierte Premier und Grand Crus. Diese frühen Akquisitionen legten den Grundstein für den Erfolg, der die Domaine zu einer der wichtigsten Domaines des Burgunds machen sollte.
Verkauf und Verlust
1933 markierte ein düsteres Kapitel in der Geschichte der Domaine: In einer wirtschaftlich schwierigen Zeit wurde das Weingut in mehrere Teile aufgespalten und größtenteils verkauft. Die Familie behielt jedoch das Château sowie einige wertvolle Parzellen in Vosne-Romanée. Über Jahrzehnte hinweg wurden diese jedoch nicht von der Familie selbst bewirtschaftet, sondern an andere Weinproduzenten verpachtet, was den direkten Einfluss der Familie auf die Weinproduktion stark einschränkte.
Rückkehr der Familie
Ein neues Kapitel begann im Jahr 2000, als Louis-Michel Liger-Belair beschloss, das Erbe der Familie wieder aufzubauen. Ausgebildet als Önologe und tief verbunden mit der traditionsreichen Geschichte des Burgunds, übernahm er die Verantwortung für die Weinberge und setzte auf biodynamische Anbaumethoden, um die Qualität der Trauben zu maximieren. Mit einem klaren Fokus auf den Ausdruck des Terroirs setzte er neue Maßstäbe und brachte die Domaine zurück an die Spitze.
Wegbegleiter und Mentoren
Louis-Michel Liger-Belair hat sich jedoch nicht allein auf sein Talent und seine Ausbildung verlassen. Er suchte stets Rat bei Henri Jayer, einer der bedeutendsten Winzerlegenden Burgunds, der 2006 verstarb. Unter Jayers Einfluss entwickelte Louis-Michel seine Vision weiter – die Überzeugung, dass großartige Weine nicht im Keller, sondern im Weinberg entstehen wurde für ihn zum Mantra. Dank dieses Grundsatzes produziert Louis-Michel Terroirweine von unvergleichlicher Tiefe und Ausdrucksstärke, die die Domaine du Comte Liger-Belair zu einem der führenden Akteure in der Welt des Burgunderweins machen.
Der Mensch hinter dem Wein
Das Weingut liegt eingebettet im Herzen des malerischen Dorfes Vosne-Romanée, nur wenige Dutzend Meter entfernt vom legendären Domaine de la Romanée-Conti. Pünktlichkeit ist hier oberstes Gebot – das imposante Eingangstor bleibt stets verschlossen, und wie in einem exklusiven englischen Club muss man klingeln und geduldig warten, bis die schweren, automatischen Tore sich öffnen. Der Comte persönlich empfängt seine Gäste bei jeder Verkostung. Zusammen mit seiner Frau führt er das Weingut mit einer beeindruckenden Präzision, die sämtliche Bereiche von Weinberg bis Keller umfasst.
Seit über zwei Jahrzehnten widmet er sein außergewöhnliches Charisma und seine unermüdliche Energie dem Streben nach Exzellenz, sowohl im Dienste des Weinanbaugebiebts Burgund als auch des Familienbetriebs. Der Comte ist nicht nur Winzer, sondern auch ein Visionär und Unternehmer, der die Tradition in die Zukunft führt. Als ich seiner Frau sagte, dass der Ausdruck des Terroirs in ihren Weinen schlichtweg fantastisch sei, sah sie mich an, nickte stumm – und in diesem stillen Einverständnis erkannte ich, dass dies das schönste und bedeutungsvollste Kompliment war, das ich ihnen hätte machen können.
Vinifikation mit Leidenschaft
Für Louis-Michel beginnt alles in der Rebe. Nur wenn die Reben gesund sind und sich vollständig entfalten können, lassen sich Trauben von außergewöhnlicher Qualität hervorbringen. Die Arbeit im Weinberg ist daher von zentraler Bedeutung und erleichtert letztlich auch die Prozesse im Keller. Um dieses Höchstmaß an Qualität zu erreichen, ist es für ihn unerlässlich, nach den Prinzipien der Biodynamie zu arbeiten. Seit 2008 setzt er ausschließlich auf natürliche Bearbeitungsmethoden: Über das ganze Jahr hinweg werden biodynamische Präparate einsetzt, auch um die reiche, vielfältige Flora und Fauna in den Weinbergen zu erhalten. Um Bodenverdichtung vorzubeugen, setzt der Comte bei der Bodenbearbeitung auf Pferde. Die Lese wird so schnell wie möglich in kleinen Kisten durchgeführt, um sicherzustellen, dass die Trauben unversehrt bleiben und unerwünschter Oxidation vorzubeugen.
Im Anschluss erfolgt eine sorgfältige Selektion: Blätter, Stiele und von Botrytis befallene Beeren werden akribisch aussortiert, sodass nur die besten und gesündesten Trauben den Weg in den Gärtank finden. Dieser wird auf 15°C heruntergekühlt, um eine langsame und feine Extraktion der Aromen zu ermöglichen. Nach einigen Tagen beginnt die Gärung von ganz allein, ohne Zugabe von Hefen, und dauert etwa zehn Tage. Hierbei geht es nicht darum, um jeden Preis alles aus den Trauben herauszupressen. Auch Remontagen und Pigeagen erfolgen mit Bedacht und sanfter Hand, niemals mechanisch oder zwanghaft. Beim Ausbau seiner Weine setzt Louis-Michel auf neue Eichenfässer mit mittlerer Toastung. Je nach Lage und Jahrgang reifen die Weine zwischen 10 und 18 Monaten im Fass, um ihr volles Potenzial und ihre einzigartige Komplexität zu entfalten.
Die Weine und ihre Terroirs:
Inmitten der prestigeträchtigen Lagen von Burgund hat dieses Weingut in den letzten 20 Jahren einen eigenen, unverwechselbaren Stil entwickelt, der von der Fachwelt Jahr für Jahr gefeiert wird. Die Weine bestechen durch eine herausragende Balance, die im perfekt abgestimmten Barrique-Ausbau ihren Ausdruck findet. Der Holzeinsatz ist so präzise dosiert, dass er den Weinen Struktur verleiht, ohne ihre Eleganz zu überdecken. Was diese Weine besonders auszeichnet, ist die Kombination aus Kraft, Dichte und Kompaktheit, die ein bemerkenswertes Lagerpotenzial verspricht. Feinkörnige, seidige Tannine geben den Weinen ihre samtige Textur, während die Aromen am Gaumen eine beeindruckende Fruchtfülle offenbaren. Dabei bleiben sie stets schlank und fokussiert, mit einer aristokratischen Eleganz, die nur in den besten Lagen des Burgunds zu finden ist.
Das Weingut besitzt 14 Lagen in Nuits-Saint-Georges, Flagey-Échezeaux und Vosne-Romanée und produziert 15 verschiedene Weine. Tatsächlich entstehen auf dem Clos des Grandes Vignes sowohl ein Weiß- als auch ein Rotwein. La Romanée, einer der legendärsten Crus von Vosne, der direkt oberhalb von Romanée-Conti liegt, ist eine Monopollage des Weinguts und dessen Aushängeschild.
Grands Crus:
La Romanée Grand Cru (Monopol): 0,8452 ha, 12 Fässer
Échezeaux Grand Cru: 0,6157 ha, 3-4 Fässer
Clos Vougeot Grand Cru: 0,40 ha, 6,5 Fässer
Premier Crus:
"Les Suchots" Vosne-Romanée Premier Cru: 0,2192 ha, 3 Fässer
"Aux Reignots" Vosne-Romanée Premier Cru: 0,7319 ha, 7 Fässer
"Les Petits Monts" Vosne-Romanée Premier Cru: 0,1297 ha, 2 Fässer
"Aux Cras" Nuits-Saint-Georges Premier Cru: 0,3745 ha, 4 Fässer
"Aux Brûlées" Vosne-Romanée Premier Cru: 0,1157 ha, 1 Fass
"Les Chaumes" Vosne-Romanée Premier Cru: 0,1175 ha, 2 Fässer
"Clos des Grandes Vignes" Nuits-Saint-Georges Premier Cru: 2,20 ha, 15 Fässer Pinot Noir und 3,5 Fässer in Chardonnay
Village Lagen:
"Clos du Château" Vosne-Romanée (Monopol): 0,8304 ha, 3-4 Fässer
"La Colombière" Vosne-Romanée: 0,5181 ha, 2 Fässer
"Aux Lavières" Nuits-Saint-Georges: 0,5527 ha, 2-3 Fässer
Vosne-Romanée: 1,8477 ha, 6-7 Fässer