Domaine Thomas-Labaille
Jean-Paul Labaille, welcher heute das Weingut führt, war nicht immer Winzer. Er beendete seine Beamtenkarriere erst im Jahre 1994, als sich sein Schwiegervater Claude Thomas Labaille mit Mitte Siebzig in den Ruhestand begab. Davor nahm er sich stets Urlaub während Erntezeit, um der alten Winzerlegende bei der Lese und dem Ausbau der Weine zu helfen. Als Jean-Paul das Weingut übernahm umfasste es acht Hektar, heute hat er es auf 11 Hektar vergrößert.
Der Großteil der Weinberge des Weinguts befindet sich in Chavignol. Dort sind sieben Hektar mit Sauvignon Blanc und zwei Hektar mit Pinot Noir bepflanzt. Zwei weitere Hektar befinden sich in der Nachbargemeinde Surienvaux.
Jean-Paul bleibt dem Stil seines alten Lehrmeisters treu, auch wenn er den sehr altmodischen Keller ein wenig modernisiert hat. Der hier produzierte Wein war stets Sancerre der alten Schule. Ein Teil der Weine wird in Stahl- und Betontanks ausgebaut, es kommen aber auch Eichenfässer aus Zweit- und Drittbelegung zum Einsatz. Den Weinen wird viel Zeit auf der Hefe gegeben. Die Gesamtproduktion beträgt ca. 60.000 Flaschen von denen der Sancerre „Authentique“, den es als Weiß-, Rosé- und Rotwein gibt, einen Großteil ausmacht. Diese Weine sind eine Assemblage aus den kalkhaltigen Parzellen Bois Raffins, Chassaignes, Bouffants sowie einigen Trauben aus der Gemeinde Surienvaux. Neben dem „Authentique“ wird noch der Sancerre „La Fleur de Galifard“ produziert, welcher aus der Parzelle „Grande Côte“ kommt und ausschließlich als Weißwein abgefüllt wird.
Selbstverständlich liegt auch bei Jean-Paul der Fokus auf den Reben und gesunden Trauben. Die von Ihm bewirtschafteten Parzellen liegen in den besten Lagen der Region und sind größtenteils sehr steil. Aufgrund der Steigung ist eine maschinelle Bearbeitung der Böden kaum möglich. Bei seiner Arbeitsweise achtet Jean-Paul auf Nachhaltigkeit und orientiert sich am biologischen Anbau, für den er jedoch nicht zertifiziert ist. Die Lese erfolgt manuell, alle Weine werden spontan vergoren und der Schwefeleinsatz wird auf ein Minimum reduziert.