Clos des Vignes du Maynes
1952 erblickt die Domaine Le Clos des Vignes du Maynes das Licht der Welt, als Pierre Guillot ein Haus in Cruzille kaufte, zu dem ein Clos von 2 Hektar gehörte. Er war Pionier für seine Zeit, denn er war überzeugt vom biologischen Anbau und davon, dass der Wein sich gut entwickelt, auch ohne die zahlreichen landwirtschaftlichen Betriebsmittelchen, zu denen Önologen ihm geraten haben. Seit 1954 werden die Weinberge der Domaine biologisch bewirtschaftet.
Julien Guillot ist nach seinem Vater Alain, Sohn von Pierre, heute in dritter Generation der Kopf der Domaine. Aufgewachsen unter lauter Avantgardisten des biologischen Anbaus, ist er genau so passioniert und engagiert wie seine Vorgänger. Von 1998 bis 2000 hat er mit seinem Vater experimentiert und jede der 17 Parzellen in zwei geteilt, um den Unterschied zwischen biologischem und biodynamischem Anbau festzustellen. Das Ergebnis war so überzeugend, dass seitdem die Biodynamie ein fester Bestandteil der Domaine ist.
„Maynes“ kommt von „Moines“, der Mönch. Der Clos wurde von den Benediktinern des Klosters Cluny angelegt (Les Clunisiens). Die Chronologie der Besitzer der Domaine ist bis auf das Jahr 910 zurückzuführen.
Die Familie Guillot bewirtschaftet heute 6,6 Hektar auf dem Clos und 0,9 Hektar in der Lage Les Chassagnes. Begrünung und geringe Erträge sorgen für den Charakter und Authentizität der Rebsorten: Pinot Noir, Gamay und Chardonnay.
Julien Guillot führt seine Weinherstellung auf die natürlichste Art und Weise durch. Er nutzt ausschließlich einheimische Hefen und verzichtet auf Schwefel, Enzyme oder chemische Zusätze. Die Holzbottiche ´für die Gärung werden mit Trester de Bourgogne bestrichen, um die Hefeblume zu wecken. Bei der Handlese in kleinen Kisten führt er eine sehr sorgfältige Sortierung durch, um nur bestes und unbeschädigtes Traubenmaterial zu bekommen. Bei seinen Rotweinen führt er dann eine Halb-Kohlensäuremaischegärung nach einer genau definierten Methode durch, die das Ergebnis von drei Generationen ist. Das Prinzip besteht darin, eine Art Mille-feuille aus mehreren übereinanderliegenden Lagen von ganzen Trauben und entrappten Trauben zu erzeugen. Letztere geben durch den Druck bereits etwas Saft ab der abläuft und dann zu gären beginnt. Dieser Schritt ist wichtig für die Seidigkeit die Julien unbedingt in seinen Weinen haben möchte. Gleichzeitig findet durch die Sättigung des Bottichs mit Kohlendioxid eine intrazelluläre Gärung statt, die es ihm ermöglicht, die für den Pinot Noir typischen eleganten Blumen-, Rosen- und Pfingstrosenaromen zu erhalten.
Alle Rotweine werden dann in Fässern oder Bottichen (niemals neu) gereift. Er rührt die Weine vor Ostern nicht an. Er lässt den Weinen die nötige Zeit um nicht filtern zu müssen. Er führt schließlich vier Abfüllungen im Jahr durch: eine im April für die Cuvée 910, eine im Juli, wenn einige Weine etwas empfindlich sind, es heiß ist und sie schon gut schmecken, eine vor September und eine letzte im Dezember, mit den Magnums und Jeroboams der Cuvée Auguste. Bei den Rotweinen setzt er vor der Abfüllung keinen Schwefel ein.
Was die Weißweine betrifft, so werden sie in großen Behältern ausgebaut, um die Frische und die Kohlensäure zu bewahren und um die holzige Seite zu vermeiden, die Julien in seinen Weinen überhaupt nicht sucht.