Château des Graviers
"Kaum ein Bordeaux ist so gut wie Margaux, und es war nicht leicht, in dieser besonderen Appellation einen Winzer zu finden, dessen Werte so sehr den meinen entsprechen. Anstatt mich mit Brokern oder der Welt der klassifizierten Gewächse zu befassen, gehe ich an den Bordeaux Markt auf die gleiche Weise wie im Burgund und anderswo heran. Ich suche nach kleinen Landwirten mit einer engen Verbindung zu ihrem Terroir, die ihr Handwerk inmitten der hoch dotierten Grands Châteaux ausüben. Daher bin ich bis heute überglücklich, dass ich das Château des Graviers von Christophe Landry entdeckte." Sébastien Visentin
Warum Sie dieses Weingut lieben werden
Wenn Sie nach einem handwerklich, nachhaltig hergestellten Bordeaux aus einer der Top-Appellationen des Bordeaux in klassischer Stilistik suchen, sind Sie bei Château des Gravier genau richtig. Der Winzer Christophe Laundry geht neue Wege und ist bei Vinifikation und Ausbau experimentierfreudig, um jedes Jahr einen Margaux in absoluter Perfektion zu produzieren. Die Weine sind wahnsinnig elegante, vielschichtige und balancierte Bordeaux mit einer klassischen und dennoch außergewöhnlichen Stilistik. Im Bukett dunkle Beerenfrüchte mit feinen Cassis-Anklängen und der pfeffrigen Würze des Cabernet. Ergänzt wird das Bukett durch feine Tabak- und Ledernoten sowie einem Hauch von geräuchertem Speck. Aber auch leicht erdige Anklänge und Gewürze tauchen immer wieder auf. Im Mund präsentieren sich die Weine unglaublich saftig und dicht, mit satter Frucht, feinkörnigen, sanften Tanninen und einer langanhaltenden leicht kräutrigen und dunkelfruchtigen Würze. Die Weine sind extremst Lagerfähig und wir sind froh Ihnen eine grandiose Jahrgangstiefe anbieten zu können. Und das Beste: Selbst gereifte Jahrgänge sind absolut erschwinglich!
Das Weingut
Das Château des Graviers liegt in der Appellation Margaux. Diese ist eine von sechs Gemeinden in der Region Haut-Médoc, die über einen eigenständigen AOC-Status verfügen, und genießt unter diesen einen herausragenden Ruf. Hier findet man rund ein Drittel der berühmten und dadurch kaum noch erschwinglichen Châteaux aus der legendären Bordeaux-Klassifizierung am linken Ufer der Gironde. Aber auch jenseits der ganz großen Namen – und dann oftmals zu wirklich fairen Preisen – entstehen hier mitunter großartige Rotweine. Das Château des Graviers ist ein wunderbares Beispiel dafür. Die 13 Hektar große Domaine verteilt sich auf 3 Parzellen in der Gemeinde Arsac - „Les Graviers“, „Le Soc“ und „Monbrison“. Die durchschnittlich 30 Jahre alten Reben wachsen auf sanften Schotterhügeln mit einer Höhe von 19 bis 23 Metern über dem Meeresspiegel. Der Unterboden ist reich an Lehm und großen Gesteinsbrocken, wodurch Regenwasser sehr gut abfließen kann und ein gutes Bodenklima garantiert wird. Christophe Landry stellte seine Rebflächen mit dem Jahrgang 2009 auf biologisch-dynamische Bewirtschaftung um. Im Bordelais ist das bis heute noch eher die Ausnahme. Der Fokus liegt auf einer Balance im Weinberg, auf Biodiversität.
Die Vinifikation
Der geräumige und sorgfältig gestaltete Keller erlaubt es jede Parzelle getrennt nach Rebsorte einzeln zu vinifizieren. Auf dem Château kommen alle sechs roten Rebsorten zum Einsatz. Die Weine werden ausschließlich durch Schwerkraft ohne Pumpen bewegt, wodurch die Reinheit der Früchte erhalten bleibt. Die Weine werden spontan mit natürlichen Hefen vergoren. Bei Vinifizierung verfolgt Christophe unterschiedliche Ansätze: Während er den Cabernet Sauvignon (ca. 60%) vollständig entrappt und auf den Schalen mazeriert, wird der Merlot (ca. 25%) entrappt, aber mit einem Teil der reifsten Stiele vinifiziert. Der Cabernet Franc (ca. 5%) wird einer Macération Carbonique unterzogen. Malbec und Petit Verdot (je ca. 4%) werden bei niedriger Temperatur vergoren und schonend extrahiert. Der Carmenère (ca. 2%) wird in offenen 600-Liter-Fässern vergoren. Die Maischegärung dauert zwischen 6 und 8 Wochen.
Auch beim Ausbau bleibt Christophe experimentierfreudig und passt seine Vorgehensweise den Jahrgangsbedingungen an. Der Ausbau erfolgt zum Großteil über 12 bis 16 Monate in französischen Eichenfässern wobei nur ein Viertel davon neu ist. Jedoch stehen auch Tonamphoren und Betongebinde zur Verfügung. Vor der Abfüllung werden alle Weine leicht filtriert. Nach der Assemblage der einzelnen Partien wird der Wein mit minimalem Schwefeleinsatz auf die Flasche gezogen.
Der Mensch hinter dem Wein
Schließen Sie die Augen und stellen Sie sich einen Winzer aus der mondänen Bordeaux-Appellation Margaux vor, die über ein Drittel der als Grand Cru-klassifizierten Châteaus beherbergt. Nun stellen Sie sich einen Winzer vor, der das genaue Gegenteil Ihres ursprünglichen Bildes verkörpert – und schon ist Ihnen eine erste imaginäre Annäherung an Christophe Landry gelungen. Denn die selbstgewisse Großspurigkeit, die hier allerorten anzutreffen ist, geht Christophe vollkommen ab.
Christophes berufliche Laufbahn begann in den 1980er Jahren als er inmitten der intensiven europäischen Agrarwirtschaft eine Ausbildung in Viehzucht, Getreide- und Forstwirtschaft absolvierte – um bald zu erkennen, dass dies der falsche Weg sei. Also beschloss er auf das elterliche Weingut zurückzukehren, dessen Grundstein einst sein Urgroßvater legte, ein Arbeiter auf Château de Cantenac Brown, der ab den 1930er Jahren einige vielversprechende Parzellen erwarb und zu bewirtschaften begann. Doch zuvor absolvierte Christophe eine Ausbildung in Önologie, die er durch Arbeit in einer Autowerkstatt finanzierte.
Nicht also die familiäre Abkunft und die vielversprechenden Renditeaussichten brachten Christophe an die Spitze eines Margaux-Weinguts, sondern – wie er es formuliert – „Die Liebe zum Land brachte uns zur Rebe.“ Von da aus ging es zum in der Region eher selten anzutreffenden biologischen Weinbau und zu den Prinzipien der Biodynamie. Was in der Nachbarschaft für solch amüsierte Verwunderung sorgte, das Christope „Le Druide“ genannt wurde. Aber Christophe ließ sich nicht beirren und folgte seinem Weg mit dem ihm eigenen Scharfsinn und großer Detailversessenheit. Und er sammelte in den mehr als 30 Jahren seiner Winzertätigkeit einen Erfahrungsschatz an, wegen dem die Nachbarn, die ihn einst verspotteten, heute an seiner Haustür klingeln, um sich Rat einzuholen.