Domaine David Moreau

Santenay - Bourgogne
  Ein Winzer, den viele noch nicht auf dem...

Ein Winzer, den viele noch nicht auf dem Radar haben. Doch das wird sich sicher bald ändern. Der junge David Moreau produziert in Santenay unglaublich elegante Weine mit viel Finesse, denen es aber auch nicht an Struktur mangelt. Und das Preis-Genussverhältnis ist schier unglaublich. Sébastien Visentin


Warum Sie dieses Weingut lieben werden



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In Gesellschaft von David Moreau merkt man schnell, was dem jungen Winzer wichtig ist: Es ist die Arbeit in den Weinbergen. „Mein Ziel ist es, jedes Terroir zu betonen und das Beste aus jeder Parzelle herauszuholen“, sagt er. David beobachtet seine verschiedenen Parzellen sehr genau, achtet auf verschiedene Höhenlagen und auf das Mikroklima. Diese Sorgfalt und Ruhe, welche er auch bei der Kellerarbeit an den Tag legt, führt dazu, dass seine Weine unglaublich fein und elegant sind.


Das Weingut

Die Domaine David Moreau befindet sich in Santenay, am südlichen Ende der Côte d'Or. Als David 2009 das Weingut von seinem Großvater übernahm, wählte er sorgfältig fünf der insgesamt neun Hektar Weinberge der Domaine aus, die zur Domaine David Moreau werden sollten. Die Weine aus den verbleibenden Lagen der alten Domaine werden ebenfalls von David Moreau hergestellt, allerdings unter dem Label Domaine Jean Moreau und nach den Richtlinien seines Großvaters.

20 % von Davids Flächen werden für die Erzeugung eines Côte de Beaune-Villages genutzt. Ein weiteres Fünftel des Weinguts wird für die Herstellung des Santenay Cuvée S verwendet. Dieser Wein, der nach seiner Großmutter Simone benannt ist, stammt wie der Côte de Beaune-Villages von Dorfreben in Santenay. In diesem Fall liegen die Reben etwas unterhalb von Santenay-le-Haut, in einem Lieu-dit namens Les Cornières. Les Cornières war die erste Parzelle, die seine Großeltern bepflanzten. Der Wein ist sehr konzentriert, mit intensiven Aromen von Gewürzen und dunklen Früchten. Hinzu kommen zwei Premier Crus, die sich jeweils auf der gegenüberliegenden Seite des Dorfes befinden. Clos des Mouches liegt auf der Seite zu Chassagne-Montrachet, während Clos Rousseau auf der Seite zu Maranges zu finden ist. Clos des Mouches ist die kleinste Premier Cru Lage von Santenay, eingezwängt zwischen Passetemps, Beauregard und Clos Faubard. Der größte Teil davon gehört der David.

Die Weinberge wurden fast alle in den 1960er Jahren gepflanzt, David hat also alte Rebstöcke, mit denen er arbeiten kann. Die Bepflanzungsdichte liegt bei 10.000 Reben pro Hektar. So stehen die Reben in Kokurrenz zueinander und müssen tief wurzeln, was sich positiv auf die späteren Weine auswirkt. Meist wird der Kordon Royat Rebschnitt angewendet, um die Wuchskraft zu minimieren. Einzige Ausnahme ist der Clos de Mouches. Hier herrscht oftmals starker Wind, der die Triebe brechen könnte. Aus diesem Grund entschied sich David hier für den Guyot Schnitt. Die Weinberge werden nach den Prinzipien der lutte raisonnée bewirtschaftet. Der Winzer bemüht sich die Böden lebendig und ausgeglichen zu halten, da dies die Essenz des Charakters eines jeden Terroirs ist. Er verzichtet komplett auf Herbizide und Pestizide. Stattdessen wird der Boden gepflügt. Ausnahme ist hier wieder der Clos des Mouches. Da der Guyot Schnitt größere Trauben hervorbringt, beschloss David, die Reihen natürlich zu begrünen. Die Begrünung konkurriert mit den Reben und verringert auf diese Weise die Größe der Trauben. Um Bodenverdichtungen zu vermeiden erfolgen die Arbeiten im Weinberg nur mit leichten Traktoren auf trockenen Böden. Die Lese erfolgt ausschließlich von Hand in kleinen Kisten, um die Unversehrtheit der Trauben zu bewahren. Der Ertrag liegt bei 25 bis 30 hl/ha.


Die Vinifikation

Im Keller aus dem 16. Jahrhundert werden die Trauben zunächst streng sortiert und zu 95% entrappt. Anschließend gären die Weine spontan mit autochthonen Hefen in Betontanks. Während der ersten Hälfte der Gärung wird die Maische einmal pro Tag gerührt und während der zweiten Hälfte wird einmal pro Tag umgepumpt. Der Ausbau erfolgt je nach Cuvée ohne Abstich über 12 bis 24 Monate in Barriques von denen 30% neu sind. Schließlich werden die Weine ungeschönt und leicht filtriert im Frühjahr abgefüllt.


Der Mensch hinter dem Wein

Die Domaine wurde 1959 von Jean Moreau gegründet. Sein Sohn war nicht am Weinbau interessiert. Sein Enkel, David Moreau, war jedoch Feuer und Flamme und so entschied sich Jean das Weingut für seinen Enkel zu halten, bis dieser seine Ausbildung absolviert hatte.

Nach seinem Studium der Önologie an der Universität von Burgund, sammelte David Erfahrungen in renommierten Weingütern wie Chateau de Beaucastel, Domaine Hubert Lamy und Domaine de la Romanée Conti. Ein Aufenthalt in Neuseeland auf dem Weingut Neudorf Vineyard rundete seine Ausbildung ab. In 2009 übernahm er schließlich die Domaine von seinem Großvater, der zu diesem Zeitpunkt bereits 80 Jahre alt war.

Mit all seinen Erfahrungen im Gepäck hatte David Moreau von Anfang an eine klare Vorstellung von dem, was er mit seinem Weingut erreichen wollte. Seine Priorität war es stets, terroirbetonte Weine herzustellen. Er reduziert zunächst die Erträge stark und verzichtete komplett auf Chemie im Weinberg. Zu Anfang ging er sogar so weit, für einige Jahre die Trauben aus seinen besten Lagen an Négociants zu verkaufen, da diese aufgrund der vorhergegangenen chemischen Behandlung der Weinberge nicht seinen Ansprüchen genügten und er überzeugt war, dass sich die Weinberge erst erholen mussten. Nur so kann man seiner Meinung nach, perfekte Trauben lesen und daraus einen ebenso hervorragenden Wein herstellen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen.