Domaine Didier Charton-Vachet
Vor 27 Jahren ging der heute 87-jährige Jean Vachet in den wohlverdienten Ruhestand und übergab seine Weinberge zur Pacht an einen Mitarbeiter. Er behielt jedoch die 0,68 Hektar große Parzelle „Le May“, welche er für seine Kinder reservierte.
Diese Parzelle war der Grundstein für die Domaine Charton-Vachet, welches heute von Jeans Tochter Florence Vachet und ihrem Mann Didier Charton geführt wird.
Florence ist Lehrerin für Marketing und Marketing-Strategie an einer Wirtschaftsschule in Nantes. Auch ihr Mann Didier hat ein untypisches Berufsprofil. Er hat Musik studiert und ist seit seinem sechsten Lebensjahr vor allem Musiker. Spezialisiert hat er sich im Bereich der Barock- und Renaissancemusik. Didier war stellvertretender Direktor des Musikkonservatoriums von Bourgoin-Jallieu. Er kommt ursprünglich aus dem Burgund und hat sich schon immer für den Weinanbau interessiert. « Meine Großeltern hatten Weinberge in Nuits-Saint-Georges und mit Florence zusammen hatten wir immer schon ein Weinanbauprojekt im Hinterkopf », erinnert sich der junge Musiker, der inzwischen die Partituren gegen die Rebschere und den Traktor eingetauscht hat.
Nachdem Didier seine Ausbildung in Beaune durchlaufen hat, haben sie die verpachteten Weinberge von Jean Vachet übernommen. Seit 2010 arbeiten die beiden in Vollzeit auf dem Weingut und im Jahr 2013, 20 Jahre nach dem Ruhestand von Jean Vachet, haben sie Ihren ersten Wein abgefüllt.
Heute umfasst das Weingut knapp 3 Hektare Weinberge mit der Herkunftsbezeichnung Montagny, einem versteckten burgundischen Terroir im Süden der Côte Chalonnaise, auf halbem Weg zwischen Beaune und Cluny.
Didier und Florence produzieren hauptsächlich Weißweine aus der Rebsorte Chardonnay, wie es die Herkunftsbezeichnung Montagny, welche ausschließlich Weißweinen vorbehalten ist, vorgibt. Die Weinberge der Domaine befinden sich direkt im Dorf Montagny, wobei de etwas höher gelegenen Weinberge auf den Hügeln als Montagny 1er Cru zertifiziert sind.
Didier ist überzeugt, dass die Subtilität eines Terroirs nur dann zum Ausdruck kommt, wenn man so nah wie möglich an der Natur bleibt. Daher hat er sich entschieden, die Weinreben und Böden mit voller Achtung vor der Umwelt zu bearbeiten. Die gleichen Werte hat er auch für den Keller, die Vinifizierung und den Weinausbau übernommen, indem er Eingriffe auf ein Minimum begrenzt.
Nach einer Phase traditionellen Weinanbaus hat das Weingut im Jahr 2016 seine Umwandlung in Richtung biologischen Anbau begonnen und ist seit dem Jahrgang 2019 bio-zertifiziert.
Im Mai 2019 wurde das Weingut von Tim Atkin als eines von 25 burgundischen Weingütern eingestuft, die für die Zukunft vielversprechend sind. (Atkin ist Weinjournalist und Master of Wine beim Gourmet Traveller Wine Online Magazin)