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Domaine Valette

Chaintré - Bourgogne
Der Ort Chaintré, gelegen am Rande des...
Der Ort Chaintré, gelegen am Rande des Mâconnais, zwischen Pouilly und Juliénas, bietet trotz seiner Nähe zu den Hügeln des Beaujolais ein für den Anbau von Chardonnay bevorzugtes Terroir.

Seit 20 Jahren ist Philippe Valette bestrebt, die Besonderheiten seiner verschiedenen Lagen mittels einer schönen Bandbreite von Cuvées zum Ausdruck zu bringen und damit das Herz der Menschen zu erfreuen.

Philippe sagt: „Das ich einmal Winzer werde, stand schon seit meiner Kindheit fest. Ich wollte entweder Viehzüchter oder Winzer werden. Ich lief immer hinter meinem Vater her und habe alles dafür getan, kein Abitur machen zu müssen. Wir waren Bauern!“

Gérard, Philippes Vater, war Pächter und übernahm die 4 Hektar umfassenden Weinberge. Die Grundfläche des Familienweinguts vergrößerte sich insbesondere durch den Erwerb einer Wiese in den Feldern von Bardes, die er mit Wein bepflanzt, sowie den Kauf einer Parzelle in Pouilly-Fuissé, im Ort Les Chevrières. Seine Ernte verkaufte er stets an die Winzergenossenschaft von Chaintré.

Der Jahrgang 1978 ist der erste, der in Flaschen abgefüllt wurde. Im Jahr 1992, etwa 10 Jahre nach Gérards Abschluss im Weinanbaustudium (BPA Viti-Oeno) in Beaune, bestritt er seine erste Weinlese und machte seinen ersten eigenen Wein. Er verlässt die Winzergenossenschaft und verabschiedet sich von chemischen Zugaben. „Was mich erschreckte, waren die Aufkleber mit den Totenköpfen auf den Kanistern… “, erklärt er. Heute besitzt die Familie Valette, bestehend aus Gérard, Philippe und sein Bruder Baptiste, eine Fläche von insgesamt 15 Hektar. Philippe bewirtschaftet 8 Hektar, davon 2 h als Pächter, hauptsächlich im Ort Chaintré, aber auch in La Salle, Viré und Vinzelles. Auf diesen Parzellen, die nach Osten ausgerichtet sind und auf einer Höhe von 150 bis 300 Metern liegen, kommen 80 % der Rebstöcke, die zum großen Teil gepfropft sind, aus einer massalen Selektion.
Nach zwei Jahrzehnten ohne jegliche Nutzung irgendeines chemischen Produktes, hat Philippe ein Lächeln auf dem Gesicht, wenn er seine Reben betrachtet. „Seit 2006/2007 fingen meine Böden an, mir zu gefallen. Am Anfang glaubte ich, dass es ausreichend ist, die Böden intensiver zu bearbeiten. Nun aber habe ich begriffen, dass es wichtig ist, dem Boden seine Ruhe zu lassen, besonders wenn man keine chemischen Produkte mehr benutzt. Je mehr Schatten die Begrünung spendet und das Leben der Insekten und Pilze fördert je weniger sollte man in dieses natürliche Gleichgewicht eingreifen. Im Jahr 2007 habe ich aufgehört, die Böden umzupflügen. Ein Boden darf niemals nackt sein. Zurzeit suche ich eine Balance zwischen Begrünung und Rebstock“. So wachsen Spitzwegerich, Wiesenrispengras und Ackerwinde frei, ohne jedoch zu dominieren.

„Schon der Geruch und die Textur des Bodens zeigt mir, ob ich gut gearbeitet habe oder nicht. Wenn ich den Boden rieche, rieche ich den Wein. Wenn der Boden krümelig ist wie ein Schwamm, dann ist er gut.“ Er fügt hinzu: „Ich will auf keinen Fall zu viel Vegetation haben, mir ist wichtig die Krankheitsrisiken zu minimieren und das Immunsystem des Weinstocks zu bewahren.“ Im Frühjahr, wenn das Wachstum beginnt, gibt er seinen Rebstöcken wieder Kraft mit Hilfe verschiedener Zubereitungen von Kräutertees. Dabei handelt es sich u.a. um einen tierischen und pflanzlichen Kompost und eine Zubereitung auf Algenbasis.

Philippe probiert selbstverständlich die Beeren aus allen Parzellen, um die Reihenfolge der Lese festzulegen: „Wenn mein Gaumen nach einer Stunde Probieren narkotisiert ist, dann weiß ich, dass die Trauben noch nicht reif sind. Wenn dagegen alles geschmeidig ist und der Kern knackig, dann sind sie reif! Wenn ich probiere, konzentriere ich mich nur darauf. In sehr heißen Jahren startet die Lese, die in der Regel zwischen 10 und 15 Tage dauert, mit den unteren Lagen, denn diese verlieren am ehesten ihre Säure. Die 25 Erntehelferinnen und Helfer pflücken die Trauben und sammeln sie in kleinen Kästen die 15 kg fassen. Philippe organisiert das Pflücken und Sortieren der Trauben, während sein Vater und sein Bruder die pneumatische Presse bedienen. Der Keller befindet sich im Elternhaus.

Die Weine bleiben dort mindestens 12 Monate, in Fässern, auf der Hefe. Der Bestand an Barrique-Fässern wird jedes Jahr zu 7 % erneuert und die Fässer werden 15 Jahre lang verwendet. Philippe misst der Qualität des Holzes und dessen Röstung große Bedeutung zu. Seit 15 Jahren vertraut er einem örtlichen Küfer. „Lange Zeit habe ich geglaubt, dass man die besten Jahrgänge in neue Fässer füllen sollte. Das war ein Irrtum, denn ich möchte nicht, dass meine Weine nach Holz riechen. Für mich das beste Alter für ein Fass zwischen 5 und 15 Jahre.“

Mit Ausnahme von Saisonarbeitern, hat Philippe seit Beginn 2012 einen Angestellten in Vollzeit, Loïc. „Ich habe jemanden gesucht, der meine Arbeit respektiert“, sagt er. Philippes Persönlichkeit zu beschreiben, scheint einfach zu sein. Er ist ein Mensch der nichts demonstrieren will. Er ist diskret, aber heiter und von einer großen Menschlichkeit. Er scheint andauernd zu lächeln. In seiner Begleitung durch die Weinberge zu wandern, ist sowohl erfrischend als auch lehrreich. Man merkt, dass Philippe gerne in der Natur ist. Er ist aber auch vorsichtig: „Ich bin jemand, der eher nichts macht als etwas falsch zu machen.“ Er ist vorausschauend und sorgfältig und stellt sich permanent selbst in Frage. Seine Vorbilder sind Anselme Selosse und Didier Barral, deren Weinphilosophie er teilt.


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