2015 Château des Graviers, Margaux

Schon in der En Primeur Verkostung präsentierte sich der Jahrgang 2015 in Bordeaux in grandioser Art und Weise. Es handelte sich um einen warmen, runden Jahrgang. Im Mittelpunkt stand eine einzigartige Balance aus Frische, Reife und geschmeidigen Tanninen. Es war genau dieser ausgewogene Charkter, gepaart mit Charme, einer ungeheuren Feinheit und Finesse, der uns überzeugte. Ohne Frage ein großer Bordeaux-Jahrgang aus dem Margaux als klarer Jahrgangssieger hervorging. Heute bestätigt sich was sich damals schon ankündigte. Der 2015er Château des Gravier präsentiert sich schon in der Nase wahnsinnig offen und aromatisch. Es zeigt sich, dass es sich um den perfekten Zeitpunkt handelt, eine Flasche zu öffnen. Der Margaux beginnt die primäre Phase zu verlassen, was ihm eine schmeichelnde Komplexität verleiht. Das Bouquet versprüht Noten von dunklen roten Früchten und Kirschen, Zedernholz, schwarzem Pfeffer und dezenten Kräutern. Im Mund überrascht wieder die außerordentliche Frische für einen derart warmen Jahrgang bei gleichzeitiger Fülle. Der Wein ist saftig mit perfekt ausgewogener Struktur und beeindruckender, salziger Minaralität im Abgang. Die Gerbstoffe sind perfekt abgerundet. Final ein fantastischer Margaux, voller Charkter, Klasse und Finesse. Ohne Schminke und überbordende Holznoten. Stattdessen reines Terroir. Dank der großartigen Arbeit in Weinberg und Keller behält der Wein trotz seiner Komplexität einen gemeingefährlichen Trinkfluss. Die 13 Hektar große Domaine verteilt sich auf 3 Parzellen in der Gemeinde Arsac mit Namen „Les Graviers“, „Le Soc“ und „Monbrison“. Gepflanzt sind die Weinreben in der Appellation Margaux, auf Schotterhügeln auf einer Höhe von 19 bis 23 Metern über dem Meeresspiegel. Der Unterboden ist reich an Lehm und großen Gesteinsbrocken, wodurch Regenwasser sehr gut abfließen kann und ein gutes Bodenklima garantiert wird. Der aktuelle Besitzer Christophe Landry leitet seit Mitte der 1990er Jahre die von seinem Urgroßvater gegründete Domaine. Seit dem Jahrgang 2009 werden alle Weinberge nach biodynamischen Richtlinien bewirtschaftet. Die verschiedenen Parzellen, mit den im Durchschnitt 30 Jahre alten Reben, werden getrennt gelesen und vinifiziert, wobei die Selektionsarbeit ausschließlich im Weinberg stattfindet. Im Keller werden die Weine spontan vergoren. Die Maischegärung dauert zwischen sechs und acht Wochen. Der Ausbau erfolgt über 12 bis 16 Monaten in französischen Eichenfässern von denen nur ein Viertel neu ist. Vor der Abfüllung werden alle Weine grob filtriert und anschließend mit minimalem Schwefelzusatz auf die Flasche gezogen.